„Einige Abgeordnete haben den Wunsch geäußert, den realen Stand der Dinge auf der Krim mit eigenen Augen zu sehen“ – so erläuterte der Abgeordnete Thierry Mariani aus der von Ex-Präsident Nicolas Sarkozy geleiteten Republikaner-Partei das Ziel der knapp viertägigen Reise, die am Donnerstag beginnen soll.
Die Delegation wird Jalta und Sewastopol besuchen und sich mit Vertretern der Behörden und nationaler Minderheiten treffen, teilte er mit.
„Die Krim ist in historischer, kultureller und demographischer Hinsicht russisch“, betonte Mariani in einem Sputnik-Interview. „Hätte sich die Krim nicht mit Russland wieder vereinigt, hätten wir dort heute das, was sich im Donbass abspielt. Ich betrachte die Rückkehr der Krim nach Russland als historische Tatsache und historische Realität. Wie Sie wissen, ist das nicht die Position Frankreichs, sondern der Standpunkt einiger Abgeordneter und auch mein persönlicher. Die Wahrheit der Geschichte gewinnt aber immer die Oberhand.“
Nach seiner Überzeugung müssten die Sanktionen so bald wie möglich aufgehoben werden. „Dies ist der beste Weg zu einem Neubeginn der Entwicklung dieser Region im Interesse Russlands, im Interesse der Krim und auch der Ukraine“, meinte der Abgeordnete.
In diesem Zusammenhang verwies er auf das Beispiel Serbiens. „Die Wiedergeburt Serbiens begann an dem Tag, als Serbien sich selbst gesagt hat, Kosovo sei nicht mehr sein Territorium. Ich denke, die Ukraine befindet sich in der gleichen Lage. Eines Tages wird die Ukraine Lehren aus der Geschichte, aus den politischen Ereignissen und aus Fehlern ihrer Top-Politiker ziehen müssen.“
„Die Regierung hat uns klar zu verstehen gegeben, dass unsere Reise mit der Position Frankreichs im Widerspruch steht“, fügte Mariani hinzu. „Das ist uns bekannt. In Frankreich darf aber jeder Abgeordnete frei reisen und seinen Standpunkt verteidigen. Unsere Meinung unterscheidet sich von der Meinung unserer Regierung. Beide Meinungen verdienen Respekt. Die französische Regierung vertritt die offizielle Position, unsere Position widerspiegelt aber den Standpunkt einiger Abgeordneter und Senatoren wie auch eines bedeutenden Teils der Öffentlichkeit.“
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