Die Türkei drückt beim Schmuggel von Öl durch die Terrormiliz Islamischer Staat ein Auge zu, wie der Ex-Sicherheitsberater des Irak und Abgeordnete von der schiitischen Koalition „Gesetzesstaat“ Mowaffak al-Rubaie in seinem Facebook-Account schrieb.

„Die Türkei unterstützt die Terroristen vor allem dadurch, dass sie den Verkauf von geschmuggeltem Öl auf dem Schwarzmarkt erlaubt. Dabei beträgt der Preis bis zu lediglich 20 US-Dollar pro Barrel, was fast zweimal weniger ist, als auf dem Weltölmarkt.“

Außerdem warf Al-Rubaie der Türkei vor, dass diese zu einem Umschlagpunkt für vom IS rekrutierte künftige Kämpfer geworden ist.

„IS- Rekrutierer empfangen Immigranten in Istanbul und organisieren ihren Transport über die türkische Grenze in das irakische Mossul oder die IS-Hochburg Rakka im Norden Syriens“, sagte der Politiker.

Außerdem ignoriert die Türkei ihm zufolge, dass verletzte IS-Kämpfer in einheimischen Krankenhäusern behandelt werden. Mehrere Hundert Radikale, die in den Reihen der Terroristen kämpfen wollen, passieren jeden Monat die türkische Grenze.

Zuvor hatten der russische Außenminister Sergej Lawrow und der syrische Informationsminister Umran Ahid al-Zabi die Meinung geäußert, der russische Frontbomber sei durch die Türkei nach dem Beginn der russischen Luftangriffe auf mit Öl beladene Tankwagen des IS auf dem Weg in die Türkei beschossen worden.

Am 26. November hatte der russische Präsident Wladimir Putin nicht ausgeschlossen, dass die türkische Staatsführung über den illegalen Transport von Öl durch den IS ins Land nicht informiert worden sei.

Mittlerweile hat Putin den Transport von Öl auf den türkischen Schwarzmarkt als unbestreitbar bezeichnet. Der türkische Präsident forderte darauf Beweise dafür.

Islamischer Staat kontrolliert seit 2014 weite Gebiete des Irak und Syriens und hat bis zu zehn Ölfelder besetzt. Nach Angaben der Nachrichtenagentur AP von Oktober betragen die monatlichen Öleinnahmen der Terrororganisation bis zu 50 Millionen US-Dollar.

Die russische Luftwaffe fliegt seit dem 30. September auf Bitte der Regierung in Damaskus Angriffe gegen die Terrororganisationen IS und al-Nusra, die in den vergangenen Jahren weite Teile Syriens unter ihre Kontrolle gebracht hatten. Russische Jets haben laut Angaben aus Moskau bereits mindestens 2.700 Ziele zerbombt und Hunderte Dschihadisten getötet. Täglich würden mehr als 140 Angriffe gegen die Terroristen geflogen.

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